Referent:innen
(alphabetische Reihenfolge)
Prof. Dr. Michael von Aster
Prof. Dr. Michael von Aster ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Seit 2019 ist er Geschäftsführer des Zentrums für Schulische und Psychosoziale Rehabilitation (ZSPR) an den DRK Kliniken Berlin Westend. Michael von Aster ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des FiL.
Vortrag: ‚Calcularis‘: Digitale Matheförderung Der Vortrag stellt die digitale Matheförderung „Calcularis“ vor, die durch Erkenntnisse aus der fMRT zur neuroplastischen Veränderung beim Mathematiklernen inspiriert wurde. „Calcularis“ unterstützt die Automatisierung von Zahlrepräsentationen durch arithmetisches Handeln und stärkt die neuronalen Strukturen für das zahlräumliche Denken, die durch Mathematikängste beeinträchtigt werden können. Als „Intelligent Tutoring System“ passt sich das Programm individuell an den Lernfortschritt jedes Kindes mithilfe von KI-Methoden an. Studien belegen signifikante Verbesserungen der mathematischen Fähigkeiten und einen Rückgang von Mathematikängsten. Der Vortrag zeigt, wie „Calcularis“ in pädagogischen und lerntherapeutischen Settings eingesetzt werden kann.
Claudia Boeden
Claudia Boeden ist M.A. ist Integrative Lerntherapeutin (FiL) und Lehrerin mit eigener Praxis, spezialisiert auf die Themen „Lernen“ und „Medienmündigkeit“. Sie hat ein lerntherapeutisches Intensivtraining entwickelt, das interdisziplinäre Ansätze verbindet. Hierzu wurde sie 2023 mit dem Innovationspreis des FiL ausgezeichnet. Claudia Boeden ist ehrenamtlich im Qualitätszirkel des FiL aktiv.
Workshop: Einführung in das iLT-Konzept – intensives LernTraining durch integrative LernTechniken
Dieser Workshop vermittelt eine praxisorientierte Einführung in das iLT-Konzept, das fachliche und didaktische Ansätze mit emotional-motivationalen Aspekten verknüpft, um lerntherapeutische Maßnahmen zu optimieren. Lernschwierigkeiten sind oft mit psychosozialen Belastungen, Aufmerksamkeitsproblemen und Motivationsverlust verbunden, doch viele bestehende Programme fokussieren nur Teilbereiche und sind oft zeitaufwändig. Das iLT-Konzept bietet eine integrierte Lösung, die wissenschaftlich fundierte Steuerungs-, Instruktions- und Selbstregulationstechniken kombiniert, die direkt anwendbar sind. Diese Techniken helfen, emotionale Kontrolle zu fördern, Stress zu reduzieren und die Aufmerksamkeit für längere Konzentrationsphasen zu steuern. In einer Feldstudie (März – Juli 2019, 211 Schüler:innen) konnten signifikante Lernfortschritte durch die Integration von iLT-Techniken nachgewiesen werden. Der Workshop richtet sich an Fachleute und Lehrer:innen, die lerntherapeutische Techniken in ihre Arbeit integrieren möchten.
Dr. med. Filip Caby
Dr. Filip Caby ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie, Chefarzt der Fachabteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie am Marien Hospital Papenburg Aschendorf und Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie Beratung und Familientherapie (DGSF)
Vortrag: ADHS, ADS, ASS, LRS, FAS…. Ressourcen aktivieren!
Wie kann es gelingen, die Ressourcen der Betroffenen zu aktivieren, um von der Problemtrance in die Lösungstrance zu kommen? Das geht u.E. in Schule, aber auch in der Lerntherapie. Darum wird es im Vortrag gehen: auf spielerische Art mit den Beteiligten an/mit Ressourcen zu arbeiten, von denen alle noch gar nicht wussten, dass sie sie haben. Und wie kann es gelingen, auch das Umfeld stärker miteinzubeziehen?
Workshop: Gemeinsam Lösungen finden Im Workshop möchten wir den Fokus auf ein Arbeiten mit Gruppen legen. In der Gruppe kommen Kinder zusammen, die vergleichbare Schwierigkeiten haben. Sie bekommen mit, dass sie nicht allein sind mit ihrem Problem und können sich mit anderen betroffenen Kindern austauschen. So können alle in der Gruppen-Lerntherapie mit- und voneinander lernen. Wie kann die Gruppenarbeit so gestaltet werden, dass sie noch einprägsamer und nachhaltiger wird? Im Workshop wird es darum, Chancen und Möglichkeiten von Gruppensettings in der Lerntherapie zu thematisieren und auch mögliche Herausforderungen in den Blick zu nehmen.
Dr. Lorenz Huck
Dr. Lorenz Huck ist Psychologe, integrativer Lerntherapeut (FiL) und Leiter der Studiengänge „Integrative Lerntherapie“ an der SRH Fernhochschule. Während der Corona-Pandemie hat er in der Entwicklung und Anwendung von lerntherapeutischen Arbeitsformen in Online-Umgebungen zahlreiche Erfahrungen sammeln können und ist Co-Autor der OLe-Studie (Berding & Huck 2022).
Workshop: Lerntherapie online und digital? – Möglichkeiten und Grenzen
Die Corona-Pandemie hat – als positive Nebenfolge einer verheerenden weltweiten Krise – einen Modernisierungsschub in der Lerntherapie bewirkt: Im Frühsommer 2020 begann die große Mehrzahl der Lerntherapeutinnen und -therapeuten aus Mangel an Alternativen das Internet als Kommunikationskanal und verschiedene digitale Geräte und Anwendungen zur Vermittlung von Wissen zu nutzen. Erfahrungsberichte zeugten von (teilweise überraschend) positiven Ergebnissen (vgl. z. B. Hülsmann, Hilkenmeier & Maurer 2020).
Was ist fünf Jahre nach diesen Ereignissen von der Online-Therapie geblieben? Welche Daten und Erfahrungen liegen vor? Unter welchen Bedingungen ist sie empfehlenswert, welche technischen und organisatorischen Voraussetzungen hat sie und was sind Ausschlusskriterien?
Im Anschluss an den Impulsvortrag sind die Teilnehmer/-innen zu einem strukturierten Erfahrungsaustausch eingeladen.
Dr. med. Frederike Kienzle
Dr. Friederike Kienzle ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und ärztliche Leitung im sozialpädiatrischen Zentrum in Berlin Steglitz-Zehlendorf. Zudem ist sie als Referentin im Masterstudiengang integrative Lerntherapie an der Universität Potsdam tätig.
Vortrag: Aktuelle Impulse aus der psychotherapeutischen Perspektive Die Dynamik unserer technologisch-gesellschaftlichen Transformation ist unmittelbar bei uns Therapeut:innen angekommen: wir spüren die Mischung aus Verunsicherung, Euphorie, Erschöpfung und Angetriebensein gleichsam bei unseren heranwachsenden Klient:innen, deren familiärem und pädagogischem Umfeld - und bei uns selbst. Der schnelle Wandel bringt uns oft mehr in die Reaktion als dass er Zeit zum Reflektieren und nachhaltigem Anpassen unserer professionellen Haltung und Methodik ließe. Wissenschaftliche Studienergebnisse, wie jene zu Auswirkungen der Pandemie, zu Medienkonsum oder den Versorgungsbedarfen von transidenten Adoleszenten erreichen uns zeitverzögert und scheinen bei Publikation bereits überholt. Der Vortrag beleuchtet Facetten der aktuellen Kinder- und Jugendpsychotherapie und ihren unterschiedlichen Antworten auf die (vermeintlich) veränderten Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen.
Workshop: Vertiefend und konkretisierend zum Vortrag befassen wir uns mit bekannten wirksamen Variablen der Kinderpsychotherapie. Schwerpunkt liegt auf der klientenzentrierten Psychotherapie mit seinen Säulen Empathie, Kongruenz, Wertschätzung und Elternarbeit sowie auf der transkulturellen Psychotherapie. Wir blicken auf neue Anwendungen wie e-Therapie, Auftritte in sozialen Medien oder Künstliche Intelligenz und Realität und welche Chancen und Risiken sie für unsere Profession bieten. Beobachtungen aus der eigenen sozialpädiatrisch-kinderpsychiatrischen Praxis sollen den gemeinsamen Austausch ebenso bereichern wie Fallbeispiele der Teilnehmenden.
Prof. Dr. Thomas Lachmann
Prof. Dr. Thomas Lachmann lehrt an der Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau im Fachbereich Psychologie und leitet dort das Master-Fernstudium Psychologie kindlicher Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten. Er ist Mitentwickler des computerbasierten Trainingsprogramms lautarium für Kinder mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten.
Vortrag: Von einem neurobiologischen Entwicklungsdefizit zur Beeinträchtigung schulischer Fertigkeiten: Über die Vorteile digitaler Trainingsprogramme bei umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten
Als Ursache von umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten wird im ICD eine spezifische Abweichung in der neurobiologischen Entwicklung im frühen Kindesalter definiert. Wie sich die Entwicklungsstörung individuell manifestiert, wird durch verschiedene Resilienz- und Risikofaktoren auf verschiedenen Ebenen beeinflusst. Deshalb ist eine möglichst früh beginnende Intervention zielführend, die nicht auf die Ebene der zu erlernenden Fertigkeit, sondern auf individuelle zugrunde liegende Defizite fokussiert. Dafür eignen sich insbesondere computergestützte Programme, da sie hierarchisch aufgebaut und adaptiv gestaltet werden können, vom Kind selbstständig durchgeführt werden, über Belohnungssysteme die Motivation der Kinder erhöhen und durch eine Quantifizierung des Leistungsverlauf wertvolle Informationen für eine differenzierte Diagnostik und die weitere Interventionsplanung bereitstellen können. Neben einem Modell, das die verschiedenen Ebenen und Faktoren beschreibt, die die Manifestation der Entwicklungsstörung beeinflussen und individuelle Variabilität erklären, werden Studien zur Evaluation des digitalen Interventionsprogramms lautarium.de vorgestellt.
Dr. Friederike Pronold-Günthner
Dr. Friederike Pronold-Günthner lehrt und forscht am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Uni Regensburg. Forschungsschwerpunkte: Leseförderung in der Grundschule und Sekundarstufe I, Selbstreguliertes Lernen, Rechtschreibkompetenz fördern in der Sekundarstufe I
Vortrag: Digitaler Rechtschreibunterricht – eine sinnvolle Option für alle Lernenden?
Ausgehend von den Ergebnissen einer umfangreichen Interventionsstudie, in der zwei unterschiedliche Formen des digitalen Rechtschreibunterrichts mit dem traditionellen Präsenzunterricht verglichen wurden, zeigt der Vortrag auf, welche Chancen, aber auch Probleme digitale Lernumgebungen bieten. Die Forschungsdaten legen zudem nahe, dass bestimmte Bedingungen auf Seiten der Lernenden erfüllt sein müssen, damit diese überhaupt von digitalen Lernsettings profitieren können. Abschließend werden diejenigen Aspekte beleuchtet, die sich in der Studie im Bereich des digitalen Rechtschreibunterrichts als lernförderlich erwiesen haben.
Workshop: Merkmale guter Aufgaben und deren Umsetzung in digitalen Lernumgebungen
Gute Aufgaben sind das Herzstück erfolgreichen Lernens – unabhängig davon, ob es sich um digitale oder analoge Aufgaben handelt. Leider finden sich sowohl online als auch gedruckt viele Aufgaben in (Förder-)materialien zum Rechtschreiben, die dem Ziel nicht gerecht werden, den Lernenden einen Einblick in die Systematik der deutschen Rechtschreibung zu gewähren und zur erfolgreichen Anwendung von Rechtschreibstrategien anzuleiten. Im Workshop wird deshalb zunächst an zahlreichen Aufgabenbeispielen untersucht, was kognitiv aktivierende Aufgaben auszeichnet. Da viele digitale Aufgaben diesbezüglich Defizite aufweisen, wird gezeigt, wie vorhandene Aufgaben verändert bzw. erweitert werden können, um den Merkmalen guter Aufgaben gerecht zu werden. Hierfür wird ein Laptop mit Internetverbindung benötigt.
Prof. Dr. Marc Schipper
Professor Dr. Marc Schipper ist Kognitions- und Neurowissenschaftler und promovierter und habilitierter Psychologe. Er hat eine Professur an der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg, lehrt an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten und ist in verschiedene Forschungsprojekte involviert. Eine Brücke zwischen verschiedenen Welten zu bauen (konkret zwischen Kunst & Wissenschaft, KI & Kunst, kreativtherapeutischen, lerntherapeutischen und psychotherapeutischen Ansätzen), um neue Wege zu schaffen ist ihm ein großes Anliegen.
Vortrag: Arts, Minds & Media: Künstlerische Impulse für die Lerntherapie: Im Beitrag werden sowohl analoge als auch digitale Ansätze mit Ursprung in den künstlerischen Therapien fokussiert, die Potential für die Verwendung in der Lerntherapie haben. Gerade die Rolle neuer, digitaler Zugänge bezüglich der Umsetzung (kreativ)therapeutischer Intervention soll diskutiert und dargelegt werden.
Workshop: Arts, Minds & Media in vivo: Einblicke in immersive künstlerische und psychologische Interventionsformate
Der Workshop vertieft die theoretischen Inhalte des Arts, Minds & Media Einführungs- und Überblicksvortrags: Digitale, künstlerische Intervention soll hier konkret erlebt werden mittels einer immersiven VR Demonstration. Die Teilnehmenden erwartet eine (partizipative) Vorführung einer virtuellen, künstlerischtherapeutischen Intervention. Damit eröffnet der Workshop Teilnehmenden die Möglichkeit, sich selbst durch eine immersive Erfahrung ein Bild vom therapeutischen Potential kreativmedialer Ansätze zu machen.
Christina Valentiner-Branth
Die systemische Familientherapeutin und Journalistin Christina Valentier-Branth gründete 2020 die Brettspielakademie, an der sie die Weiterbildung zur Fachkraft für Gesellschaftsspiele anbietet. Seit über 10 Jahren führt sie Fortbildungen an Kitas, Schulen, Bibliotheken und therapeutischen Instituten zum Thema Gesellschaftsspiele und deren Wert für die emotionale und soziale Entwicklung durch.
Workshop: Spielend Lernen mit Fröschis, Bing Boing und Micro Macro Crime City
Gesellschaftsspiele sind wahre Alleskönner im Bereich der Lerntherapie. Sie eignen sich hervorragend, um mathematische und sprachliche Kompetenzen mit intrinsischer Motivation zu fördern. Mit Spaß und Leichtigkeit sorgen sie für Compliance und Beziehungsaufbau. Und vor allem stärken sie wichtige exekutive Funktionen wie Konzentration, Emotionsregulation, Fehlerfreundlichkeit, Mut und Selbstfürsorge. Das ist das Fundament, auf dem gelingendes Lernen steht. In diesem praxisnahen Workshop lernen Sie einige geeignete Spiele kennen und probieren sie selbst aus. Denn wer spielt, lernt immer!
Michaela Wiese
Michaela Wiese ist Diplom-Psychologin und Supervisorin (DGSv). Sie hat sich in ihrer 20-jährigen Tätigkeit als Psychologin und Supervisorin auf die kreative Beratungsarbeit spezialisiert. Die vorgestellten Methoden wendet sie selbst in ihren Prozessen an und entwickelt sie stetig weiter. In ihren Seminaren gibt sie ihre wertvollen Erfahrungen weiter.
Workshop: Bilder – Die Brücke im Beziehungsdialog mit Eltern
Wie holen Sie Eltern mit ihren Ängsten, Hoffnungen und Erwartungen in ein gemeinsames Boot zum Wohle des Kindes? Bilder bilden die Brücke im Beziehungsdialog. Sie verhelfen uns zu einer gemeinsamen Sprache, wo uns sonst Worte fehlen.
Im Workshop zeige ich Ihnen, wie die Anwendung unterschiedlicher Bildmaterialien Ihre Gesprächsführung erleichtern und bereichern kann. Alle vorgestellten Materialien können Sie sowohl zum Beziehungsaufbau, zur Therapiebeschreibung und zum Abschluss nutzen.